Ecuador – Back to School in Vilcabamba

Vilcabamba ist ein kleines und unbedeutendes Dörfchen im Süden Ecuadors, hat es aber dennoch aufs touristische Radar geschafft. Den ersten Gringo-Boom erlebte Vilcabamba bereits 1955, als der Reader’s Digest von der überdurchschnittlich hohen Anzahl an über 100-Jährigen berichtete. Dies solle am besonders milden, ganzjährig frühlingshaften Klima Vilcabambas liegen, an der gesunden Bergluft oder aber (je nach Quelle) daran, dass Vilcabamba dem Herz der Erde so nah sei. Daraufhin zogen zahlreiche Westler als lebensverlängernde Maßnahme hierher. Obwohl die angeblich hohe Lebenserwartung der Vilcabambeños wissenschaftlichen Studien nicht standhalten konnte – offenbar übertrieben ältere Leute hier bei der Altersangabe gern, ganz nach dem Motto „man ist so alt wie man sich fühlt“ – zieht das Dörfchen nach wie vor ein breites, vor allem ernährungsbewusstes bis äußerst esoterisches Publikum an.

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Dorfidylle im Tal der Langlebigkeit

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Das ganzjährig frühlingshafte Klima garantiert anscheinend eine reiche Maracuja-Ernte - sehr zu unserer Freude.

Auch wir, obwohl weder ersteres noch letzteres, erlagen der Schönheit Vilcabambas und blieben hier ganze 12 Tage – unser bisheriger Rekord in Südamerika! Schuld daran war aber weniger die wohlige Nähe zum Herzen der Erde, sondern das Bestreben, unsere erbärmlichen Spanischkenntnisse hier aufzubessern. Nie wieder wollten wir einen Taxifahrer fragen, ob der Weg sehr Milch sei, oder an einer Hotelrezeption wo wir unser Schwein abstellen könnten. In Vilcabamba gibt es eine Spanischlehrerin, bei der wir pünktlich zum Wiener Schulbeginn unseren Unterricht starteten.

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Von nun an drehte sich also alles um Spanisch. Sogar nachts wachten wir  schweißgebadet auf und ertappten uns beim Übersetzen sinnloser Halbsätze. Leider blieb aber so wenig Zeit und Energie, die schöne Umgebung zu erkunden – nur ein einziges Mal konnten wir uns zu einer Wanderung aufraffen. Ein bisschen Alltag zu leben und die hier zahlreich vorhandenen Hängematten zu genießen war aber nach den intensiven Reisewochen davor ganz schön gut und wichtig.

Mitte September und damit 2 Wochen hinter unserem Masterplan hieß es dann: Nos vamos a Perú – das fünfte Land unserer Reise!

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