Archiv für den Monat: November 2014

Argentinien – Der Nationalpark Los Glaciares

Der Weg nach El Chaltén, dem Tor zum nördlichen Teil des Nationalparks Los Glaciares, war lang und an der Grenze des Erträglichen – insgesamt 5 Tage waren wir unterwegs. Im Zeitraffer bedeutete das: Bus, Bus, Bus, Übernachtung in Quellón, eine 36-stündige Schifffahrt (8 Stunden Verspätung inklusive), Bus, Bus, Übernachtung in Cohayque, Bus, Fähre, Bus, Übernachtung in Los Antiguas in unserem Zelt, noch eine 11-stündige Busfahrt, Ankunft bei Sturm und Regen in El Chaltén, dort aber nirgendwo ein günstiges Zimmer frei, also trotz widriger Witterung wieder unser Zelt aufgebaut…

Eine nette Reisebekanntschaft machte die lange Anfahrt etwas kurzweiliger:

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Dieser in Chile lebende Holländer war auf einem Visa-Run und reiste insgesamt drei Tage mit uns. Dabei erfuhren wir allerlei Interessantes über Chemtrails, die Freimaurer, und darüber wie 9/11 wirklich stattgefunden hatte. Trotz seinem Hang zu Verschwörungstheorien war unser neuer Bekannter aber eine Bereicherung dieser Reisetage – freundlich, interessant und ein echtes Original. Am Ende bekamen wir sogar eine Einladung auf sein Stück Land zwischen Dschungel und Meer, wo er wie Robinson Crusoe lebt – sollten wir wieder nach Chile kommen oder sich unsere Pläne ändern, werden wir diese auch gerne annehmen!

El Chaltén

El Chaltén erinnerte uns sehr an San Pedro de Atacama in Chile – ein kleines Dorf, aufgeblasen zu einer Touristenmetropole. Da dies aber nunmal die selbsterklärte „Hauptstadt des Trekkings“ Argentiniens ist, ließen wir uns davon nicht abschrecken, schnürten unsere Wanderschuhe und ab gings in die Wildnis Patagoniens – endlich! Die Sonne über uns, der raue Wind im Haar, die zerklüfteten Felsen des Cerro Torres und Fitz Roy vor uns, fühlten wir uns zum ersten Mal wohl in Argentinien.

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Paul und Charlotte (das französische Paar, das wir in Bolivien kennengelernt hatten), hatten sich in der selben Zeit auf anderem, aber nicht minder komplizierten Weg, nach El Calafate durchgeschlagen, wo wir uns – mal wieder – treffen wollten. Eigentlich hätten sie uns schon längst uneinholbare drei Tagesreisen voraus sein sollen, aber wir sind nicht die einzigen, die in Patagonien nur mühsam vorankommen – das Schiff mit den beiden an Board hatte aufgrund eines Sturms ganze drei Tage Verspätung und somit kreuzten sich unsere Wege erfreulicherweise erneut.

Von El Calafate aus wollten wir uns den südlichen Teil des Nationalparks mit seinen zahlreichen Gletschern vornehmen.

El Calafate

In einem neuen argentinischen Ort anzukommen und ohne mühselige, mit dem vielen Gepäck schweißtreibende und meist lange erfolglose Suche ein Bett zu bekommen, war eine neue und durchaus willkommene Erfahrung – unsere Franzosen hatten für uns gemeinsam ein Vierbettzimmer reserviert, juhu!

Ein Kassasturz offenbarte, dass wir bis zur Wiedereinreise in Chile gerade noch genug Bargeld mit hatten. Vor allem die abartig teuren Busfahrten hatten in weniger als einer Woche fast unseren gesamten Vorrat an Euros und Dollars aufgefressen! Abheben am Bankomaten in Argentinien ist als Europäer ein finanzielles Desaster, denn der dort gebotene offzielle Wechselkurs liegt ca. 50% unter dem Kurs, den man allenorts mit Bargeld aus den USA oder Euro-Raum erzielen kann (dies hat mit dem hohen Wertverlust des Pesos zu tun, eine komplizierte Geschichte…).

Um unsere letzten Pesos gönnten wir uns argentinisches Steak und Rotwein in einem etwas besseren Restaurant (das bereits dritte Abschieds-Essen mit den netten Franzosen) und eine teure Schifffahrt zu den Gletschern des Nationalparks – allesamt gute Investitionen! Und in Chile würden wir unseren Geldvorrat wieder auffrischen können.

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Eisberge kündigen die riesigen Gletscher an

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Der Uppsala-Gletscher in der Ferne

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Von der beeindruckenden, über 100m hohen Abbruchkante fallen immer wieder kleinere Gletscherbruchstücke ins Meer.

Nach der Rückkehr in unsere Unterkunft waren wir dann endgültig überzeugt, wieder auf der Sonnenseite des Reise-Daseins gelandet zu sein: Das Hostal hatte unbeabsichtigt unser Zimmer vergeben, und uns nun als Entschädigung und ohne Aufpreis in einem viel teureren Hotel untergebracht, wie wir es uns selbst je geleistet hätten. Ein für unsere Verhältnisse luxuriöses Zimmer, riesiges Bett, eigenes Bad… Hier entspannten wir einen Abend lang noch richtig, denn demnächst würden im Nationalpark Torres del Paine wohl wieder einige kalte, unbequeme Zeltnächte folgen.

Chile – Valparaíso und Chiloé

Valparaíso

Nach 24 langen Stunden im Bus, die das Sitzfleisch an seine Belastungsgrenze brachten, und während derer sich die Landschaft von an Nordperu erinnernder Ödnis zu satten grünen Wäldern veränderte, kamen wir endlich in Valparaíso an.

Einer Empfehlung unserer französischen Reisebekanntschaften Charlotte und Paul folgend, quartierten wir uns in einem netten alten Haus ein, wo wir ein wunderbares Erkerzimmer für einen unverschämt günstigen Preis bekamen. Der französische Besitzer Gilles ist ein Goldstück und scheint sein Hostel mit viel Liebe und Leidenschaft zu betreiben, wir fühlten uns hier unglaublich wohl.

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Im Hostal 'La Bicyclette' - Gilles winkt vom Garten aus in die Kamera

Valparaíso ist, wie wir beim anschließenden ersten Stadtrundgang feststellten, einfach großartig und anders als jede Stadt, die wir kennen: Viele scheinen sich hier auf unterschiedlichste Arten schöpferisch zu verwirklichen, sei es durch architektonisch besonders schöne oder interessante Bauwerke, durch das Betreiben ungewöhnlicher kleiner Lokale, das Gestalten bunter Laternenpfahle oder durch die Kreation von Street Art. Manche Straßen sind wild überwuchert, manche Häuser alt und halbverfallen, insgesamt ist diese Stadt herrlich chaotisch, bunt, freundlich!

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Eine der bewachsenen, bunten Straßen Valparaísos. Ganz oben der passende Schriftzug 'We're not Hippies, we're Happies'.

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Was die außergewöhnliche Schmückung des Hauses wohl auf sich hat? Wir konnten es leider nicht herausfinden, denn wir trauten uns nicht hinein... zu weird 😉

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Eine von vielen alten Standseilbahnen der Stadt...

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...eine davon mit einem Abgang der etwas anderen Art.

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Liegestühle mitten in der Stadt, niemand hier, der für ihre Benutzung Geld oder etwas verkaufen möchte.

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Alt trifft neu

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Derlei Wandbemalungen schmückten einen beträchtlichen Anteil der Häuser, an jeder Ecke gab es etwas zu entdecken.

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Valparaíso ist nach Cuenca in Ecuador tatsächlich die zweite Stadt, in der wir uns gut vorstellen könnten, eine Weile zu leben. Im Rahmen eines lustigen, einige ‚Pisco Sour‘ beinhaltenden Abends mit Cha & Paul sinnierten wir darüber, einfach hierzubleiben und ein Hostel zu eröffnen, entwarfen große Businesspläne, und was es galt, alles besser zu machen als andere Hostelbesitzer… dann aber fiel uns ein, dass so ein Hostel auch ganz schön viel Arbeit wäre… also lieber doch weiterreisen, so der einstimmige Beschluss. Allerdings trennten sich unsere Wege etwas weiter südlich in Puerto Montt wieder, denn die beiden Franzosen wollten schnellstmöglich nach El Calafate, während wir dazwischen noch Zeit für die eine oder andere Stationen hatten.

Vorher mussten wir jedoch noch gewaltig an Gewicht zulegen… und zwar Gepäcksgewicht: Ein Zelt, zwei Matten, einen Kocher und einiges an Reiseproviant. Denn auf det Insel Chiloé, unserem nächsten Ziel, wollten wir erstmals campen, nachdem wir zuvor mangels der entsprechenden Ausrüstung oftmals darauf hatten verzichten müssen!

Chiloé

Chiloé, eine große der vielen vorgelagerten Inseln westlich von Patagonien, unterscheidet sich landschaftlich und architektonisch sehr vom bisher gesehenen Chile: Satt grüne, von Flüssen und Fjorden geprägte Weite, bunte Holzhäuser, die teilweise auf Stelzen gebaut sind, und die zahlreichen Schafsherden dazwischen erinnerten uns sehr an das kürzlich besuchte Norwegen.

Leider war auch das Wetter sehr skandinavisch. Viel Regen wechselte sich mit wenig Sonne in kurzen Intervallen ab, und recht kalt war es obendrein. Kein ideales Campingwetter also, aber wenigstens würden wir so frühzeitig die Patagonien-Tauglichkeit unserer kleinen „Carpa“ testen können.

In Chepu, einem kleinen Dorf an der Westküste Chiloés, fanden wir eine hübsche Wiese direkt am Fluss gelegen, mit einer Holzhütte als Refugio, in der wir ein Feuerchen machen und kochen konnten – und außer uns keine anderen Gäste, an diesem einsamen Plätzchen wollten wir unser Zelt einweihen!

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Die erste Nacht im neuen Zelt

Wir blieben zwei Tage, fischten, aßen die spärliche Ausbeute, wärmten uns am Holzofen und ließen uns von Alfonso, dem Besitzer, in seinem Boot durch den nahegelegenen Nationalpark führen.

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Die Fische beißen, nur Sonja bleibt das Angelglück verwehrt: Der kleine Babylachs jedenfalls darf sofort wieder zurück ins Meer.

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Klaus, kurz bevor er das Mittagessen aus dem Wasser zieht - einen Hecht (?). Im Vergleich zum Bild davor zeigt sich, wie wechselhaft das Wetter in Chiloé ist.

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Auf der Bootsfahrt durch die Flüsse und Fjorde Chiloés sehen wir einen Seelöwen, viele Kormorane...

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...und einen 'Martin Pescador'

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Nicht nur Landschaft und Klima, auch die bunten Häuschen erinnern uns irgendwie an Skandinavien.

Nach dieser kurzen, erholsamen Zeit, mussten wir uns auch schon wieder auf den langen Weg nach Argentinien machen, denn wir waren an die wenigen Fährverbindungen gebunden, die vom Süden Chiloés zurück ans Festland führten, und das waren nur zwei pro Woche. Als wir nach der Nutzung drei verschiedener Busse endlich in Quellón, der südlichen Hafenstadt, ankamen, hatte die Ticketverkäuferin der Fähre eine gute und eine schlechte Nachricht für uns: Ja, wir waren rechtzeitig für die nächste Fähre nach Puerto Chacabuco hier, aber nein, diese würde nicht heute, sondern erst nächstertags fahren. Den Grund dafür konnten wir nicht in Erfahrung bringen, da wir wieder vor dem bekannten Sprachproblem standen: die Ticketverkäuferin konnte es mit ihrem stark ausgeprägten chilenischen Akzent so oft wiederholen, wie sie wollte, wir verstanden sie einfach nicht! Nun, so oder so schien jedenfalls festzustehen, dass wir eine Nacht in Quellón bleiben würden, einer dieser Orte, die man eigentlich schnell wieder verlassen möchte. Aber so sehr wir uns auch zuerst über den verschwendeten Nachmittag ärgerten: Es war dann eigentlich ganz angenehm, einfach mal einen halben Tag NICHTS zu tun, außer im heruntergekommenen Landgasthaus günstig und gut zu essen. Anders, als man sich das von zuhause aus vielleicht vorstellt, kommt schnödes Nichtstun auf so einer Reise wie unserer nämlich in der Regel viel, viel zu kurz!

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In Chiloé mag mans offensichtlich bunt! Hier die Kirche von Castro.

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Die Fähre, die uns in 28h Fahrzeit weiter südlich zurück ans Festland bringen soll.

Am nächsten Morgen deckten wir uns noch mit Essen für die nächsten 28h ein – denn so lange sollte die Fahrt dauern, mas o menos meinte die Ticketverkäuferin (was in der Regel immer mas bedeutet, und niemals menos) – und weiter gings per Schiff durch die Fjordlandschaft des Südens.

Chile – Die Atacamawüste

Die Ankunft in San Pedro de Atacama in Chile war, als würde man eine andere Welt betreten: Die Sauberkeit auf den Straßen stach nach der langen Zeit in Peru und Bolivien sofort ins Auge, Mistkübel an jeder Straßenecke, und wenn man über die Straße ging, wurde man von den Autos nicht angehupt, sondern höflich vorbeigelassen. Der Umgang der Menschen miteinander erschien uns deutlich „europäischer“ (z.B. kein Vordrängen, Ausschilderung von Preisen und damit Ablehnung von Preisverhandlungen, Wahren eines größeren körperlichen Abstandes im Bus), womit sich auf der einen Seite sofort ein gewisses Gefühl der Vertrautheit einstellte, auf der anderen Seite fehlte nun die bunte, reizüberflutende Exotik Perus und Boliviens.

Ein Problem stellte die Sprache dar: War das wirklich Spanisch, was man hier sprach? Wir konnten uns nach wie vor einigermaßen verständlich machen, aber die Antworten verstanden wir kaum noch, egal wie oft unser Gegenüber diese (immergleich schnell) wiederholte. Die letzte Silbe eines Wortes wurde prinzipiell verschluckt, und auch der Rest hörte sich meist so an, als hätte der Sprechende ein bis zwei mittelgroße Kartoffeln im Mund. Nun, daran würden wir uns gewöhnen müssen, denn diese Eigenarten seien typisch für chilenisches Spanisch, wie man uns sagte.

Obwohl San Pedro selbst kaum mehr als ein kleines Dorf ist, stellt es sozusagen den Haupttouristenknotenpunkt des chilenischen Nordens da, und entsprechend war es dort zwar sehr hübsch und gepflegt, aber die Atmosphäre hatte etwas Künstliches: Shop neben Restaurante Turistico neben Touranbieter neben Hostal… Alles schien sich nachvollziehbarerweise um die zahlreichen Gäste zu drehen. In diesem Rummel wollten wir uns nicht allzulange aufhalten, und so buchten wir rasch unsere Weiterreise in den Süden und um uns die Zeit bis zur Abfahrt zu verkürzen eine Tour ins Valle de la Luna. Wir hatten keine hohen Erwartungen an die Tour und waren daher positiv überrascht, dass wir für nicht viel Geld 4 Stunden von einem freundlichen Guide zu unterschiedlichsten Plätzen in der Atacamawüste gebracht wurden und den Sonnenuntergang von einer Düne mit schönem Blick übers besagte Valle sogar in Zweisamkeit genießen konnten.

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Die Mondlandschaft des Valle de la Luna - die Sandformationen bleiben erhalten, da es in der Atacamawüste so gut wie nie regnet.

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Die 'Tres Marias' - mit ein bisschen Phantasie und/oder einer entsprechenden Menge Pisco kann man hier tatsächlich drei betende Gestalten erkennen.

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Sand, Sand, Sand, und ein zumindest sehr pittoresker Vollmond, der uns aber gemeinerweise den Blick auf den Sternenhimmel (dieser soll in der fast immer wolkenlosen Atacamawüste besonders schön sein) vorenthielt.

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Auf den Sanddünen suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen...

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...und schauen zu, wie sich die Wüste im Licht der untergehenden Sonne langsam rot färbt.

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Am nächsten Tag ging es dann auch schon weiter nach Valparaíso. Mit der 24-stündigen Busfahrt (unserer bisher längsten) ließen wir den Norden Chiles links liegen und uns ein ganzes Stück weiter nach Süden bringen – in eine gemäßigter temperierte Region Chiles. Von Wüsten hatten wir vorerst genug!

Bolivien – Teil 2: Potosi, Tupiza und der Salar de Uyuni

Potosi

Aus heutiger Sicht schwer vorstellbar, aber mehrfach bestätigt: Potosi war einst die reichste Stadt Amerikas! Die riesigen Silbervorkommen, die diesen Reichtum Potosis ausmachten, waren Fluch und Segen zugleich: Ein Segen für die spanische Kolonialmacht, die das Silber galeerenweise in ihre Heimat transportierte, ein Fluch für die indigene Bevölkerung, die das Silber für die Spanier unter menschenunwürdigen Bedingungen abbauen mussten, und dabei zu Hunderttausenden ihr Leben ließen.

Heute wird in den Minen immer noch Silber abgebaut, neben allerlei anderen, heute bedeutenderen Metallen, und die Bedingungen haben sich nicht wesentlich verbessert: immer noch ist die Lebenserwartung der Minenarbeiter deutlich verkürzt, einstürzende Gänge, giftige Dämpfe und Staub stellen hohe Gesundheitsrisiken dar. Zumindest aber wirtschaften die Arbeiter heute in ihre eigenen Taschen, sind in Kollektiven selbständig organisiert und bestimmen selbst, z. B. wie wiele Stunden sie arbeiten möchten. Reich wird man von der Minenarbeit meist nicht, aber der Durchschnittsverdienst liegt deutlich über jenem anderer Branchen.

Die Minen sind mittlerweile für Besucher geöffnet. Die Arbeiter würden sich an den Touristen nicht stören, sondern sich im Gegenteil über diese (und die Geschenke, die damit üblicherweise einhergingen) freuen, wurde uns versichert, und so beschließen auch wir trotz Skepsis die Minen aufzusuchen. Tatsächlich sind die Minenarbeiter sehr freundlich und im Tausch gegen Cocablätter, 96%-igen Alkohol und Dynamitstangen gewillt, von ihrem Arbeitsleben in den Silberminen zu erzählen.

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Während es die meisten Besucher Potosis bei einer Tour durch die Minen belassen, waren wir von der Stadt so begeistert, dass wir unseren Aufenthalt noch um einen Tag verlängerten. Potosis Altstadt ist ebenso wie Sucres UNESCO Weltkulturerbe, aber obwohl beide Städte Häuser im Kolonialstil aufweisen, könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Wo Sucre weiß, sauber und offensichtlich vergleichsweise reich ist, hat Potosi eine leicht heruntergekommene Atmosphäre und eine ganz andere Art von Schönheit.

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Das Postamt Potosis - das Büro rechts oben mit besonders guter Belüftung

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Tupiza & der Salar de Uyuni

Tupiza ist eine kleine, relativ unauffällige Stadt inmitten einer malerischen, kaktusbewachsenen, wüstenartigen Landschaft, umgeben von Canyons und bizarren, farbenfrohen Felsen – man fühlt sich hier eher wie in einem alten Western als in Südamerika. Wir wählten diesen Ort als Ausgangspunkt für eine Jeeptour durch den Südwesten Boliviens. Gemeinsam mit einem Guide, einer (ausgezeichneten!) Köchin und drei Franzosen – darunter ein sehr liebes junges Paar, das uns auf unserer weiteren Reise durch Chile und Argentinien noch öfter begegnen sollte – ging es also los. Unser Weg führte durch blaue, grüne, weiße und rote Lagunen, vorbei an Vulkanen, Geysiren, Vicuñas, Kondoren und Flamingos, durch die Wüste und natürlich den Salar de Uyuni, Boliviens schneeweiße Salzwüste. Geschlafen wurde in einfachsten Unterkünften in Fünfbettzimmern, davon eine großteils aus Salz gebaut, inkl. Möbel, was nicht nur hübsch aussah, sondern sich beim Nachwürzen der Speisen als äußerst praktisch herausstellte.

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Die Landschaft zwischen Tupiza und Uyuni, 100% Puzzlebildtauglichkeit

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Eines unserer köstlichen Mittagessen, die wir immer in schöner Umgebung einnahmen. Dies ist auch gleichzeitig unser einziges Gruppenbild, da die Kamera der Franzosen mitsamt Speicherkarte wenige Tage später gestohlen wurde.

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Ein erster Blick auf den Salar de Uyuni.

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Unser Jeep - die Kontrastlosigkeit der Salzwüste erlaubt derartige Spielereien mit der dritten Dimension.

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Allenorts brodelt, raucht und schäumt es in diesem vulkanisch hochaktiven Gebiet.


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Laguna Colorada

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Chile oder Argentinien? Lange waren wir nicht sicher, welches Land wir als nächstes bereisen würden. Erst beim Buchen der Tour fällten wir gezwungenermaßen eine Entscheidung: Es würde als nächstes nach Chile gehen!

Trotz der vielen Stunden im staubigen, viel zu engen Jeep, waren die beeindruckenden Landschaften dieser Tage der Höhepunkt unserer Bolivien-Etappe, die damit auch gleichzeitig zuende ging – denn nach diesen vier Tagen waren wir in Chile angelangt – Weltreiseland Nr. 7!