Archiv für den Monat: August 2014

Ecuador – Puerto Lopez

Schon die Anreise per Bus nach Puerto Lopez gestaltete sich sehr unterhaltsam und – trotz der relativ langen Dauer von 11h – erstaunlich kurzweilig. Fliegende Händler versorgten uns mit leckeren Häppchen (Mehlspeisen, Gebäck mit Käse, Obst, Chips, live im Bus zubereitete Sorbets, bunte Lollys…) und immer wieder stiegen interessante Originale ein, die für erhoffte Spenden zumeist lautstark ihre Lebensgeschichte erzählten. Manchmal zeigten sie aber auch Zaubertricks, verkauften nach ihren Ansprachen Schokolade oder Schmuck, oder rappten auf Spanisch über ihr hartes Dasein. Die einheimischen Zuseher spendeten und kauften großzügig, an uns hingegen schienen diese Auftritte eher nicht adressiert zu sein – eine willkommene Abwechslung nach den letzten zwei Monaten, in denen wir zumeist Zielscheibe aller Akquise waren.

Puerto Lopez selbst stellte sich als äußerst touristisches Örtchen heraus, aber genau wie alle anderen Besucher waren wir ohnehin nur aus einem Grund hier: um Wale zu sehen, und dann schnell weiterzureisen. Für EUR 18 buchten wir also eine Wale Watching Tour und wurden mit 22 anderen Leuten auf ein kleines Boot gestopft.

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Auf der Hinfahrt passierten wir schöne Felsformationen mit nistenden Blaufußtölpeln.

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Nach einer knappen viertel Stunde zeigte sich dann auch schon der erste Buckelwal und winkte aus einiger Entfernung mit seiner Flosse.

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Dann tauchte er ab und wir warteten gespannt, wo „unser“ Wal wieder auftauchen würde. Plötzlich hob sich laut schnaubend direkt hinter unserem Boot der Buckelwalbuckel aus dem Wasser. Für einen Moment konnten wir den ganzen massigen Körper des bis zu 15m langen Tieres knapp unter der Wasseroberfläche ausmachen. Er zeigte wieder schön seine Flosse und noch bevor wir ihn mit unseren zitternden Händen einigermaßen auf ein Foto brachten, schwamm er auch schon wieder weg.

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Im Laufe des Nachmittags sahen wir noch einige weitere Buckelwale, unter anderem eine Mutter mit Kind, sowie einen Wal der hoch in die Luft sprang und sich dabei in einer Schraube um sich selbst drehte. Nichts davon konnten wir fotografisch festhalten, da Wale wohl zu den undankbarsten Fotomotiven überhaupt zählen.

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Noch eines der besseren Walfotos

Während wir den Ausflug sehr genossen, fühlten sich manch andere aufgrund des Wellengangs weniger wohl:

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Glückliche Ausflügler

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Weniger glückliche (dafür freuen sich die Fische)

Auf dem Nachhauseweg trafen wir zu allem Überfluss auf eine Schule Delphine, wieder ganz nahe an unserem Boot.

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Für solche Momente nimmt man 11-stündige Busfahrten, versiffte Zimmer und Großgruppentouren dann ausnahmsweise gerne in Kauf… Bei ein paar Maracuja-Caipirinhas lassen wir den Abend ausklingen und dann geht es auch schon früh ins Bett, denn der morgige Tag wird wieder ein anstrengender Reisetag…

Ecuador – Quito

Nach einer kurzen Pause in der Heimat geht das Abenteuer weiter. Die nächsten Wochen sind wir zu dritt in Ecuador unterwegs – Sabrina begleitet uns ein Stück des Weges. Nach einer äußerst beschwerlichen Anreise mit Hindernissen (ein verpasster Anschlussflug und die zunächst verweigerte Einreise nach Ecuador von Kolumbien) landen wir doch alle in Ecuadors Hauptstadt Quito und starteten trotz Jetlag eine erste Erkundungstour.

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In Quitos Altstadt ist die Wichtigkeit des Katholizismus deutlich zu spüren - es reiht sich eine schöne Kirche an die nächste

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Die "Jungfrau von Quito" von unten...

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...und aus direkter Nähe.

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Ausblick über einen Teil Quitos... Auf allen Seiten scheint sich die Stadt fast endlos auszubreiten.

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Mehr Gold und Prunk als ein durchschnittliches europäisches Auge erträgt

Gleich zu Beginn stellte sich heraus: Nichtmal in der Hauptstadt würden wir mit Englisch weiterkommen. Die Kommunikation auf Spanisch war aber, trotz unserer kläglichen Kenntnisse, einfacher als gedacht. Die Ecuadorianer ließen uns auch bei haarsträubenden Satzkonstruktionen („Wie lang dauern Reise Busbahnhof?“, „Wann Puerto Lopez?“, „Wo Klo?“) die Lückenhaftigkeit unserer Sprachkompetenz nicht spüren und unter zusätzlicher Anwendung Activity-erprobter pantomimischer Fähigkeiten konnten wir uns meistens verständlich machen.

Die Zeit in Quito nutzten wir dann auch noch, um die nächsten 2 Wochen zu planen und organisieren.

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Die Weiterreise wird geplant...

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Und hier das Ergebnis vieler Stunden Planung 😉

Obwohl uns Quito mit seinem kolonialen Charme und der schönen Lage in den Berghängen der Anden viel besser gefiel als gedacht, beschlossen wir, schon nach eineinhalb Tagen weiterzufahren. Ecuador hat einiges zu bieten, und unsere Zeit ist begrenzt. Als nächstes möchten wir nach Puerto Lopez, um (hoffentlich) Buckelwale zu sehen.