In California machte sich unsere Reisemüdigkeit wieder recht deutlich bemerkbar. Wir waren nun, am Ende unserer Reise, nochmal ordentlich aufs Gaspedal gestiegen und hatten ein strammes Reisetempo an den Tag gelegt. Kaum ein Tag war ohne Nationalparkbesuch und langer Autofahrt vergangen, kaum zwei Nächte wurden am selben Ort verbracht. Kein Wunder, hier im Westen der USA lag ein Naturwunder neben dem nächsten und wir wollten noch viele neue Eindrücke sammeln, bevor es wieder zurück nach Hause gehen sollte. So schön dieses Zigeunerleben auch war, es ging gehörig an die Substanz. Wir ertappten uns dabei, manchmal faul aus dem Auto ein Foto zu schießen, statt auszusteigen, herumzuwandern, und die uns umgebende Schönheit ausgiebig zu genießen. Aber was machte das schon, nach fast 12 Monaten auf Achse ließen wir diesbezüglich mit uns ein bisschen Nachsicht walten, und verziehen uns die Faulheit – zudem wir damit in den USA überhaupt nicht auffielen.
Joshua Tree National Park
Been there, done that? Ein Gefühl, das im einzigartigen Joshua Tree National Park ganz bestimmt nicht auftrat. Wieder einmal waren wir begeistert und konnten die reisemüden Beine sogar zu der einen oder anderen kleinen Wanderung motivieren.
San Diego & Los Angeles
In San Diego gab es erfreulicherweise ein Wiedersehen mit unseren geliebten Seehunden! Gewohnt dick und träge sonnten sie sich an der kalifornischen Küste, gaben die typischen, wenig melodiösen Laute von sich und bedufteten ihre Umgebung mit einem wenig dezenten Fischgeruch – hach! Wir saßen an diesem Abend lange am Ufer, genossen den Sonnenuntergang und beobachteten die lustigen Tierchen.
In Los Angeles erfüllten wir uns einen lang gehegten Wunsch und besuchten die Universal Studios sowie Knott’s Berry Farm.

Früher tatsächlich eine Beeren-Farm mit einem familiengeführten Restaurant, weitete sich Knott’s Berry Farm immer mehr zum Vergnügungspark aus. Das Ungetüm im Bild ist ein etwas älteres Modell und „die größte Holzachterbahn der Welt“.
Elephant Seal Rookery San Simeon
Der Weg von LA nach San Francisco führte uns entlang der Küste und neben wunderschöner Landschaft auch an einer See-Elefanten-Kolonie vorbei.
Es war lustig zu beobachten, wie diese überdimensionierten Robben sich gegenseitig auf den Nerv gingen, sie entweder ständig stritten oder sich selbst mit Sand bewarfen.
Immer wieder mussten wir außerdem stoppen und den Blick auf die Küstenlandschaft (vorzugsweise im Abendlicht) genießen. Glücklicherweise gab es immer wieder Ausweichbuchten, in denen dies gefahrlos möglich war.
San Francisco
Für San Francisco nahmen wir uns viel zu wenig Zeit, wir schafften es gerade so, die Klassiker abzuhaken, obwohl wir eigentlich die Atmosphäre der Stadt mochten und wir im Nachhinein schade finden, nicht ein paar Tage länger dort verbracht zu haben.
Aber wir waren des Herumreisens müde und sehnten uns seltsamerweise zunehmend nach Las Vegas – wer hätte das gedacht? – nach unserem luxuriösen (für unsere Verhältnisse zumindest) und dennoch unverschämt günstigen Hotelzimmer, nach der Oppulenz der All you can eat Buffets, irgendwie einfach nach ein paar Tagen Konstanz und ein wenig Zuhausegefühl nach unserem intensiven Roadtrip. Da es uns in diesem Punkt beiden gleich ging, gaben wir diesem Bedürfnis schließlich nach und fuhren 4 Tage früher als geplant wieder zurück Richtung Osten. Einen kurzen Stopp beschlossen wir aber zumindest noch einzulegen, denn den Josemite National Park wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Josemite National Park
Death Valley National Park
Ein netter Mitarbeiter einer Tankstelle hatte uns den Tipp gegeben, uns keinesfalls diesen Nationalpark entgehen zu lassen, und so legten wir auch hier in dieser mehr als unwirtlichen Gegend noch einen Stopp ein. Die unterschiedlichen Grau- und Blautöne der Gesteinsformationen waren auch wirklich sehr malerisch, allerdings war auch dies eher ein Nationalpark für Auto-Sightseeing, da die Hitze und Trockenheit hier wirklich unbarmherzig war.
Die folgenden vier Tage verbrachten wir nochmals in Las Vegas, wo wir uns mittlerweile fast ein bisschen zuhause fühlten. Zum ersten Mal seit längerem hatten wir Zeit, auszuschlafen, zu bloggen, unsere Fotos zu sichern und auch mal einen Nachmittag mit Nichts-Tun zu verbringen. So tankten wir bereits Energie für die letzten Tage in New York und die anstrengende Heimreise, die uns bevorstand.