Die Rückkehr

„Seid ihr traurig, dass die Reise bald vorbei ist?“ wurden wir oft gefragt – von Reisebekanntschaften oder von unserer Familie und Freunden zuhause. Eine gute Frage, wie wir fanden, und immer sehr schwierig zu beantworten. Ein bisschen Wehmut kam schon auf in den letzten Wochen und Monaten, beim Gedanken, bald nicht mehr völlig unbesorgt in den Tag hineinleben zu können und fast täglich neue Naturwunder zu bestaunen.

Aber wir freuten uns auch – auf die lieben Leute, die fehlten, auf unser eigenes Bett und lange Schaumbäder, darauf, nicht immer die selben 5 Sets Kleidung zu tragen (!!!) und selbst kochen zu können, auf Schwarzbrot mit Butter und Schnittlauch, österreichischen Wein, Running Sushi, aufs Kajakfahren in den Donauauen… die Liste war endlos! Die letzten Wochen Wochen hatten wir nochmal richtig Gas gegeben, uns mit neuen Eindrücken fast überladen, sodass wir mit dem Abschied vom Reisen versöhnt waren, auch wenn viel Wehmut dabei war. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach unserem Flug nach Kathmandu kamen wir also wieder in Wien an.

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Am Weg nach Hause

Zuhause wartete das ersehnte Schwarzbrot mit Butter, und eine Flasche eisgekühlter Chardonnay. Wir stießen auf das letzte Jahr an, das großartiger nicht hätte sein können, auf die vielen schönen Erinnerungen, die wir gesammelt hatten.

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Brot, Butter, Bergkäse, Nusskäse, Chardonnay… was für ein Festmahl für Weltreise-Heimkehrer!

Das Wiedereinleben ging erstaunlich schnell, aus der Retrospektive betrachtet. Klaus hatte bereits eine Woche später seinen ersten Arbeitstag, Sonja kehrte ein Monat danach ebenfalls in die alte Firma zurück. Wir kauften ein neues Auto (das alte hatte uns ja kurz vor dem Reisebeginn im Stich gelassen), richteten unser Wohnzimmer neu ein, Sonja schloss endlich ihr Studium ab, nahm eine spannende neue Tätigkeit auf und wir buchten unsere nächste (kurze) Reise. Im Juni, ein Jahr nach unserer Rückkehr von der Weltreise, soll es wieder nach Thailand gehen, wir möchten nochmal nach Ko Phangan, das Häuschen in unserer einsamen Bucht beziehen, am Sailrock tauchen (vielleicht wieder mit Walhai?), das Inselleben genießen. Und wer weiß, vielleicht gibt es ein Wiedersehen mit unserem Pelzgesicht? [Nachtrag vom November 2016: Das gab es tatsächlich – dem Pelzi geht es hervorragend]

Heute, ein Jahr später, können wir sagen, dass unsere Angst, nach einer Langzeitreise nicht mehr richtig in der Gesellschaft Fuß fassen zu können, keinen normalen Job mehr ausüben zu können, unbegründet war, denn wir sind ebenso glücklich wie wir es davor waren. Wir gehen beide gerne in die Arbeit und mögen unseren Alltag. Reisepläne für die Zukunft gibt es viele, auch wenn wir nicht nochmal ein ganzes Jahr weg wollen. Vieles davon lässt sich zum Glück auch in drei oder vier Wochen und somit im Jahresurlaub verwirklichen. Denn eines ist klar: Auch wenn wir im Rahmen unserer Weltreise einige Destinationen auf unserer Liste abhaken konnten, kamen durch Reiseerfahrungen und Erzählungen anderer mindestens ebenso viele Reiseziele wieder dazu. In diesem Sinne, freuen wir uns schon auf die nächsten Abenteuer 🙂

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